von Stefanie Droste
Bunte Scheinwerfer
Auf Scheinbeton
Werfen Schatten
In dunkle Reihen
Aus denen körperlose Stimmen
Zahlen rufen.
Rabumms gehts los
Grauer Vorhang,
Schwarzer Stoff
Fliegen im Takt
Unsichtbarer Hände
Graue Quader
Werden zu Möbeln
Werden zu Räumen
In denen Papierfiguren
Zu Menschen erwachen.
Stimmengewirr
Füllt Teppichränge
Spannung und Erwartung
Erwärmen die Luft
Das Licht geht aus
Der Vorhang fließt
Das Lachen sprießt
Tosender Applaus
Ich denke das Spannendste daran, hinter den Kulissen eines Theaterstücks spionieren zu dürfen, war, zu erleben, wie die verschiedenen Bestandteile zusammenkommen. Erst die Beleuchtungsprobe, in der wir zum ersten Mal das Bühnenbild zu Gesicht bekamen, dann die Haupt- und Generalprobe, in denen wir die Figuren, die wir bis jetzt nur schwarz auf weiß kannten, und das Bühnenbild, das in der Interaktion mit den Schauspielern und Tänzern zum Leben erwacht, das erste Mal in Aktion erlebten, und schließlich die Erstaufführung, in der der Zuschauerraum nun nicht mehr aus leeren Rängen und abschätzenden Gesichtern bestand, sondern von Spannung und Lachen erfüllt wurde. Nach und nach entstand eine Geschichte, die ganz anders wirkte als der geschriebene Text. Nach und nach füllte sich das schlichte Bühnenbild mit bunten Charakteren und lauten Geschichten. Und schließlich füllte sich auch der Zuschauerraum mit Emotionen. Spannung, Erwartung, Vorfreude. Ich habe mit Menschen mitgefiebert, die ich bis dahin nie von Nahem gesehen habe, ich habe mich über das Gelingen einer Produktion gefreut, an der ich nicht teilgenommen habe. So viele verschiedene Hände arbeiten an einem einzigen Stück und doch schaffen sie es am Ende, Hand in Hand etwas Großes zu schaffen. Etwas, das nicht nur eine Bühne, sondern ein Theater füllen kann.