von Florian Hopf
Mit der Verfilmung von 1956 als Grundlage gingen wir ins Theater Heilbronn zur zweiten Hauptprobe von High Society. Vorher sahen wir noch eine halbe Stunde bei einer Lichtprobe zu. Mit der ersten musikalischen Nummer waren alle sofort überzeugt und folgten gespannt der Handlung auf der Bühne. Man fing an, das Bühnenbild, die Dialoge und das Spiel mit dem Film zu vergleichen und zu bewerten. Schnell war klar: Unsere Theaterversion ist um einiges besser. Der nächste Theatertag begann mit einer Choreografie Probe. Spannend hierbei waren die Feinheiten, auf die geachtet wurde. Mit Vorfreude auf die abendliche Generalprobe prägten wir uns die Anmerkungen der Choreografin ein, um die besprochenen Stellen wiederzuerkennen und deren Umsetzung zu sehen. Das Gleiche machten wir mit unseren Beobachtungen aus der Lichtprobe.
Das Bühnenbild gefiel mir sehr gut. Ich erinnere mich, dass ich moderne/abstrakte Bühnenbilder als Kind immer sehr langweilig fand. Mittlerweile weiß ich den Interpretationsraum, der durch die Abstraktion geschaffen wird, aber sehr zu schätzen. Die ineinander verwobene C-Konstruktion der Vorhangschienen konnte durch die verschiedenen Bilder viel mit dem Bühnenraum machen. Man stellte sich ein draußen und drinnen vor, den Pool und auch Szenen, die etwas weiter vom Haus entfernt spielten, wurden vermittelt. Insbesondere das Zusammenspiel aus Vorhang und Beleuchtung sorgte für die Vielfalt in der Gestaltung, da dieser durch verschiedene Lichteinstellungen eine scheinbar andere Struktur bekam. Durch den Einfluss des Films war ich zu Beginn der Meinung, dass eine traditionellere historische Bühnen- und Kostümgestaltung die bessere Wahl gewesen wäre. Schnell revidierte ich jedoch diese Einstellung, da ich im Laufe der drei Tage verstand, dass ein Bühnenbild und Kostüme ebendiese sein sollen und nicht unbedingt so nah an der Realität wie möglich entworfen werden müssen. Aufgrund der Kostüme und der nicht definierten Zeit, in der das Stück spielt, bekommt alles einen sehr zeitlosen Charakter.
Zusammenfassend ist High Society im Theater Heilbronn ein sehr kurzweiliges, humorvolles Stück, welches durch seine musikalischen Einlagen auch nach dem Applaudieren noch einige Stunden, bei dem ein oder anderen auch Tage, im Kopf bleibt.