von Joana Werner
Es wird immer von einer Inszenierung auf der Bühne gesprochen. Die Bühne ist eine Welt für sich, alles drumherum wird ausgeblendet, Jede:r am Theater ist in dieser kleinen magischen Welt. In Heilbronn am Theater gab es diese Welt auch, jedoch nicht nur direkt auf der Bühne.
Das Theatergebäude mit Vorplatz ist zwischen der Innenstadt inklusive Einkaufszone und einer größeren Straße, an welcher mehrere Bürogebäude und ähnliches stehen. Der Weg zum Theater hat wenig Imposantes, Magisches, Theatermäßiges an sich. Viele graue Gebäude, relativ dreckige Straßen, viel Tumult.
Bei dem Öffnen der schweren Eingangstür, ändert sich das Gefühl direkt. Man ist in dieser anderen Welt angekommen. Kein lautes Kindergeschreie, keine jungen Erwachsenen, die vielleicht einen Glühwein zu viel getrunken hatten und sich dementsprechend laut verhalten. Der rote schwere Teppich dämpft die Schritte, die große Treppe nach oben, lenkt den Blick in die Höhe und die gold-bronzene Wandgestaltung komplettiert das Bild. Direkt ist man selbst Teil der Inszenierung, eine Inszenierung mitten in der Innenstadt. Man passt sich an, man wird ruhiger, bedachter und aufmerksamer. Das Theater hat uns alle direkt eingenommen. Wir waren in einer kleinen separaten Welt. Die Menschen, welche im Theater Heilbronn wirken und arbeiten, waren ebenfalls Teil dieser Welt. Sie haben uns durch Blicke in ihr alltägliches Leben und Arbeiten, abgeholt. Wie entstehen diese großartigen Bühnenbilder, was muss beachtet werden, wie viel Arbeit und Technik muss hinter den Kulissen passieren, damit die gewünschte Magie auf die Bühne kommt. In der Luft schwebte Aufregung, Anspannung und Hoffnung. Es war kurz vor der Premiere, funktionierte am Abend alles so, wie es gedacht war? Findet Jede:r den Weg durch den Vorhang, klappen alle Abläufe auf der Bühne, sitzt der Text, funktionieren die schnellen Kostümwechsel, wird die Stimmung so herüber gebracht, wie sie sich gewünscht wurde? Ist die Magie im Zuschauerraum spürbar?
Alles passt zusammen, die Inszenierung Theater glückte wieder einmal, die Zuschauer:innen lächeln, lachen, klatschen und verlassen glücklich das Gebäude und damit auch wieder den magischen Raum des Theaters.