von Deborah Fisch
Ein Theaterstück ist ein Gesamtbild. Ein Gesamtbild aus unfassbar vielen Gedanken und Ideen, aber auch aus Historie und vorgeschriebenen Aspekten. Durch den mehrfachen Blick aus dem Publikum und hinter die Kulissen des Musicals „High Society“ wurde mir bewusst, wie umfangreich und in sich schlüssig eine einzelne Inszenierung ist. Insgesamt durfte ich das Musical dreimal in seiner vollen Länge anschauen. Bei dem wiederholten Ansehen des Stückes gab es immer wieder überraschende Momente, in denen Szenen entdeckt wurden, die in der ersten Betrachtung nicht bewusst wahrgenommen wurden. Besonders die Nebenszenen im vermeintlichen Hintergrund waren besonders spannend zu beobachten, da sie ein wichtiger Bestandteil der gesamten Geschichte sind und zum Verständnis der Handlung beisteuern. Dadurch wurden Beziehungen zwischen den Rollen klarer. Mir ist bewusst geworden, dass durch eine einmalige Betrachtung einer Inszenierung oder eines Stückes, das Gesamtbild nicht aufgenommen werden kann und dieses gleichzeitig nicht wertgeschätzt werden kann. Sowohl das Theaterstück als Ganzes, als auch den Fleiß und das Herzblut aller Mitwirkenden. Einerseits ist es faszinierend das ein Theaterstück, indem unglaublich viele Arbeitsstunden und Nerven investiert wurden, sowohl positiv als auch negativ assoziiert, zur positiven Unterhaltung des Zuschauers führen und dieser für eine gewisse Zeit den Alltag vergessen kann. Allerdings ist es sehr bedauerlich, dass der Besucher, der dieses Stück nur einmal zu Gesicht bekommt, nicht in geringster Weise die Inszenierung in seine Ganzheitlichkeit und Fülle erfassen kann. Es besteht die Möglichkeit diese mehrfach zu besuchen durch die vielfachen Vorstellungen, allerdings ist dies selten der Fall. Umso schöner ist es, wenn sich aus diesem Grund möglichst viele Menschen für einen Theaterbesuch entscheiden, damit die Arbeit aller Mitwirkenden möglichst oft sichtbar wird und das Erlebnis „Theater“ zu einer schönen und einmaligen Erinnerung wird.