Das Käthchen von Heilbronn
Dem 16-jährigen Käthchen erscheint der Mann, dem sie bestimmt ist, im Traum. Ihr Vater meint, sie müsse von schwarzer Magie besessen sein, als sie sich dem Grafen Wetter vom Strahl nacheilend aus dem Fenster stürzt und sich dabei alle Knochen bricht. Doch das Femegericht bestätigt: Sie ist nicht verhext. Käthchen hat den Mann aus ihrem Traum wiedererkannt und folgt ihm nun auf Schritt und Tritt. Der allerdings hat anderes zu tun, als sich um eine verrückte junge Frau zu kümmern. Er sieht sich mit einem militärischen Angriff der mit ihm schon lange in Fehde stehenden Kunigunde von Thurneck konfrontiert. Als Kunigunde jedoch von einem ehemaligen Verlobten entführt wird, befreit Graf vom Strahl sie und stellt sie unter seinen Schutz. Da fasst Kunigunde einen neuen Plan: Nicht mehr durch Krieg, sondern durch eine Heirat mit vom Strahl will sie an dessen Ländereien kommen. Bei einem Angriff auf vom Strahls Burg schickt sie Käthchen in das brennende Schloss, um die Nebenbuhlerin loszuwerden.
Heinrich von Kleists 1810 uraufgeführtes »großes historisches Ritterschauspiel« erzählt von Fehdekriegen einerseits und vom bedingungslosen Glauben an das eigene Schicksal andererseits. Das »Käthchen« entführt uns in eine Welt der Extreme. Wo der Traum so stark sein kann wie die Wirklichkeit und die Liebe so heftig wie der Krieg.
Sehen Sie hier die Entwürfe der Studierenden aus dem Wintersemester 2016/17