Leonce und Lena
Leonce ist Thronfolger im Staat Popo, Lena ist Prinzessin im Staat Pipi. Das sagt einiges über die Ernsthaftigkeit aus, mit der Büchner dieses Lustspiel angelegt hat.
Die beiden sollen gegen ihren Willen verheiratet werden. Leonce hat sich dem philosophierenden Selbstmitleid hingegeben und will von einer Hochzeit nichts wissen. Lena träumt von den ganz großen Gefühlen und ist für eine Zwangsehe ebenfalls nicht zu haben. Beide fliehen nach Italien, treffen und verlieben sich dort, ohne zu wissen, wer sie sind. König Peter, Leonces Vater, kann seine Scheinherrschaft schließlich doch noch an das Paar abtreten. Auf Befehl von Leonce werden daraufhin alle Uhren zerstört und per Dekret beschlossen, dass immer Sommer herrschen soll.
Der dramatische Text von Georg Büchner war die Grundlage der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Bühnenraum im Projekt der Szenografie im Sommersemester 24. Die gemeinsame dramaturgische Analyse war genauso Teil des Projekts wie ein Vorstellungsbesuch der Inszenierung von Tom Luz am Residenztheater in München. Die Studierenden der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur haben sehr eigenständige und konzeptionell schlüssige, künstlerische Entwürfe entwickelt und im Modell umgesetzt. Inszenierte Fotos nehmen uns mit in den jeweils eigenen Kosmos. Die Entwürfe wurden in einer Ausstellung in der Hochschule präsentiert.